Sternenhimmel Namibia fotografieren: Unsere Tipps und Erfahrungen aus der Milchstraßen Fotografie in Marokko und Namibia
- Anna & Tom
- 9. Dez. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Mai
Die Milchstraße zu fotografieren gehört zu den aufregendsten und zugleich herausforderndsten Projekten in der Fotografie. Ihre beeindruckenden Details und Farben machen sie zu einem der faszinierendsten Motive am Nachthimmel. Wir hatten das Glück, die Milchstraße in zwei unterschiedlichen Ländern zu fotografieren: im klaren Wüstenhimmeln der Sahara und inmitten des Köcherbaumwaldes in Namibia.
In diesem Beitrag teilen wir unsere Erfahrungen, geben dir wertvolle Tipps und zeigen dir, wie du die besten Aufnahmen der Milchstraße machen kannst – egal, wo du dich befindest.

Inhaltsverzeichnis
1. Einführung in die Astrofotografie
2. Was ist die Milchstraße und warum ist sie so besonders?
3. Voraussetzungen: Wann und wo kannst du die Milchstraße fotografieren?
4. Die richtige Ausrüstung um die Milchstraße zu fotografieren
5. Wichtige Kameraeinstellungen für die Milchstraßenfotografie
6. Tipps für beeindruckende Milchstraßenfotos
7. Fazit und unsere Erfahrungen
8. FAQ – Alles, was du über das Fotografieren der Milchstraße wissen musst
1. Einführung in die Astrofotografie
Die Astrofotografie ist eine faszinierende Form der Fotografie, die es ermöglicht, die Schönheit des Nachthimmels und der Sterne zu erfassen. Namibia ist eines der besten Reiseziele für Astrofotografie, dank seiner dunklen und klaren Nächte. Die südliche Hemisphäre bietet eine einzigartige Perspektive auf die Milchstraße und die Sterne.
Mit der richtigen Ausrüstung und den richtigen Bedingungen kannst du als Fotograf atemberaubende Aufnahmen der Sternenpracht erstellen. In diesem Artikel werden wir uns mit den besten Orten für Astrofotografie in Namibia befassen und dir unsere besten Tipps für die Astrofotografie geben.
2. Was ist die Milchstraße und warum ist sie so besonders?
Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxie – ein gigantischer Spiralnebel mit Milliarden von Sternen, der sich quer über den Nachthimmel erstreckt. Besonders in abgelegenen Regionen ohne Lichtverschmutzung kannst du sie in ihrer ganzen Pracht sehen. Namibia ist ein dünn besiedeltes Land mit idealen Bedingungen für die Sternenbeobachtung und Astrofotografie.
Für Fotografen ist die Milchstraße ein faszinierendes Motiv, das Geduld, die richtige Ausrüstung und technisches Wissen erfordert. Doch wenn die Bedingungen stimmen, sind die Ergebnisse atemberaubend und bleiben unvergessen.
3. Voraussetzungen: Wann und wo kannst du die Milchstraße fotografieren?
Die Milchstraße ist nicht überall und nicht zu jeder Zeit sichtbar. Damit du sie erfolgreich fotografieren kannst, musst du ein paar Dinge beachten:

Dunkle Nächte ohne Mondlicht
Mondlicht und Lichtverschmutzung sind ist die größten Gegner bei der Milchstraßenfotografie. Allein ein halb voller Mond kann den Nachthimmel so stark aufhellen, dass die Details der Milchstraße kaum noch sichtbar sind.
Die besten Bedingungen hast du in mondlosen Nächten oder in den Tagen um Neumond in möglichst wenig dicht besiedelten Gebieten. Das trockene Klima im Landesinneren von Namibia bietet ideale Bedingungen für die Sternenbeobachtung, da die klare Luft und die geringe Luftfeuchtigkeit die Sicht auf den Nachthimmel verbessern. Mittlerweile gibt es einige Apps, die dir bei der Planung helfen.
Wir nutzen beispielsweise die App Photopills, mit welcher man genau planen kann, wann die beste Zeit für Astrofotografie an einem bestimmten Ort ist und wie stark der Sternenhimmel sichtbar ist.
Klarer Himmel
Wolken sind ebenfalls hinderlich beim Fotografieren der Milchstraße. Eine klare Nacht mit geringer Luftfeuchtigkeit ist ideal. Besonders in Wüstenregionen, wie in Namibia oder in der Sahara, findest du oft perfekte Bedingungen.
Abgelegene Orte ohne Lichtverschmutzung
Städte und künstliches Licht beeinträchtigen die Sicht auf die Milchstraße erheblich und erwschweren dadurch die Astrofotografie. Suche dir Orte weit entfernt von Städten, wo der Himmel wirklich dunkel ist. Ideal sind Gegenden mit einem Bortle-Index von 1 bis 3 – das bedeutet minimale Lichtverschmutzung. Solche abgelegenen Orte bieten ideale Bedingungen für die Beobachtung der Sterne, da die geringe Bevölkerungsdichte und das Fehlen von Lichtverschmutzung die Sicht auf den Nachthimmel erheblich verbessern.
Reisezeit und geografische Lage
Namibia: Von Mai bis September ist die Milchstraße auf der Südhalbkugel besonders gut sichtbar. Der Kern der Milchstraße steht in diesen Monaten hoch am Himmel. Aber auch während der Regenzeit von Dezember bis April gibt es in bestimmten Regionen Namibias klare Nächte, die eine gute Sicht auf den Sternenhimmel ermöglichen.
Sahara (Marokko): Die beste Zeit, um die Milchstraße in der Sahara in Marokko zu sehen, ist von April bis September, wenn der Himmel besonders klar ist und die Milchstraße gut sichtbar über der Wüste steht.
4. Die richtige Ausrüstung um die Milchstraße zu fotografieren
Die richtige Ausrüstung ist essenziell, um die Details und Farben der Milchstraße perfekt einzufangen. Wir haben dir deshalb eine detaillierte Liste der wichtigsten Komponenten, die beim Milchstraße fotografieren nicht fehlen dürfen, zusammengestellt:
Kamera
Eine Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten und guter Leistung bei schwachem Licht ist entscheidend. Spiegelreflexkameras (DSLR) oder spiegellose Systemkameras (Mirrorless) sind ideal.
Objektiv
Weitwinkelobjektiv: Ein Objektiv mit einer Brennweite zwischen 14 und 24 mm ermöglicht es, große Teile des Himmels und der Landschaft einzufangen. Wir nutzen dieses Objektiv.
Große Blendenöffnung: Eine Offenblende von f/2.8 oder größer (z. B. f/1.8) ist perfekt, um möglichst viel Licht einzufangen.
Stativ
Da du lange Belichtungszeiten benötigst, ist ein stabiles Stativ unverzichtbar, um Verwacklungen zu vermeiden.
Fernauslöser oder Timer
Ein Fernauslöser oder der Selbstauslöser deiner Kamera verhindert, dass die Kamera beim Auslösen wackelt.
Zubehör
Stirnlampe mit Rotlicht: Für Orientierung ohne deine Nachtsicht zu beeinträchtigen empfehlen wir eine Stirnlampe mit Rotlicht
Startracker (optional): Für erfahrene Fotograf ermöglicht ein Startracker, die Erdrotation auszugleichen und schärfere Details der Milchstraße einzufangen.
5. Wichtige Kameraeinstellungen für die Milchstraßenfotografie
Gutes Equipment ist aber natürlich nur die halbe Miete. Damit du die Milchstraße gut festhalten kannst, benötigst du die richtigen Kameraeinstellungen. Lass dir hierfür wirklich Zeit, denn nichts ist ärgerlicher als unscharfe Fotos o.Ä.
Manueller Modus
Blende (Aperture): Stelle die größtmögliche Blende ein (z. B. f/2.8)
ISO-Wert: Beginne mit ISO 1600 bis ISO 3200. In besonders dunklen Regionen kannst du auch bis ISO 6400 gehen. Achte jedoch auf das Bildrauschen
Belichtungszeit (Shutter Speed): Nutze die 500-Regel: 500 ÷ Brennweite = maximale Belichtungszeit (z. B. 500 ÷ 14 mm = ca. 35 Sekunden). Überschreite diesen Wert nicht, da die Sterne sonst als Striche erscheinen
Fokus: Stelle manuell auf unendlich oder auf die Sterne scharf. Nutze dazu den Live-View-Modus und zoome digital auf einen hellen Stern
6. Tipps für beeindruckende Milchstraßenfotos
Die richtige Bildkomposition
Integriere die Umgebung in deine Aufnahmen. Bäume, Berge, Gebäude oder sogar dein Auto können deinem Bild Tiefe verleihen. Die majestätischen Dünen der Namib-Wüste bieten ein beeindruckendes Motiv für die Bildkomposition.
In Namibia haben wir zum Beispiel die Köcherbäume in unsere Bilder miteingebaut – ein toller Kontrast zur Milchstraße. Spitzkoppe haben wir unser Auto mit Dachzelt in Szene gesetzt.

Nachbearbeitung in Lightroom oder Photoshop
Die Milchstraße wird oft erst durch die Nachbearbeitung in ihrer vollen Pracht sichtbar. Nutze Programme wie Adobe Lightroom oder Photoshop, um Kontraste, Helligkeit und Farben anzupassen. Achte aber darauf, das Bild nicht zu stark zu überbearbeiten, um einen natürlichen Look zu bewahren.
7. Fazit und unsere Erfahrungen
Die Milchstraße in Namibia zu fotografieren war ein absolutes Highlight. Der klare, unverschmutzte Wüstenhimmel bot uns eine unglaubliche Sicht auf den galaktischen Kern. Besonders in der Nähe des Köcherbaumwalds oder in der Namib-Wüste kannst du dich auf nahezu perfekte Bedingungen freuen - wenn du zur richtigen Jahreszeit vor Ort bist. Auch die Milchstraße in der Sahara war ein tolles Erlebnis für uns - um die Milchstraße zu fotografieren musst du allerdings nicht in die Ferne schweifen.
Wir hatten auch schon tolle Milchstraßenmomente im Bayerischen Wald :-)
Zusammenfassend kann man sagen, dass Namibia ein Paradies für Astrofotografen ist. Die Kombination aus dunklem Himmel, klaren Nächten und der Möglichkeit, die Milchstraße in all ihrer Pracht zu sehen, macht es zu einem einzigartigen Reiseziel. Mit der richtigen Ausrüstung, wie einer Kamera, einem Teleskop und einem Stativ, kannst du als Fotograf deine Träume von atemberaubenden Sternenfotos verwirklichen.
Die Astrofotografie ist nicht nur eine Form der Fotografie, sondern auch eine Möglichkeit, die Schönheit des Universums zu erfassen und die eigene Perspektive auf die Welt zu erweitern. Wir hoffen, dass dieser Artikel dir dabei hilft, deine nächste Astrofotografie-Reise zu planen und dass du bald deine eigenen atemberaubenden Sternefotos machen kannst!
8. FAQ – Alles, was du über das Fotografieren der Milchstraße wissen musst
Wann sieht man die Milchstraße in Namibia?
Die beste Zeit, um die Milchstraße in Namibia zu fotografieren, ist zwischen April und September, wenn der Himmel klar ist und der Kern der Milchstraße gut sichtbar ist. Besonders eindrucksvoll ist sie in den Wintermonaten (Juni bis August), wenn die Luft trocken und der Himmel besonders klar ist.
Wo ist der schönste Sternenhimmel der Welt?
Einige der besten Orte für atemberaubende Sternenhimmel sind:
Namibia – vor allem im Namib-Naukluft-Nationalpark und Sossusvlei
Atacama-Wüste in Chile
Mauna Kea auf Hawaii
Lake Tekapo in Neuseeland
La Palma auf den Kanarischen InselnDiese Orte bieten extrem wenig Lichtverschmutzung und oft kristallklare Luft – ideal für Astrofotografie.
Wie fotografiert man am besten einen Sternenhimmel?
Hier sind die wichtigsten Einstellungen:
Blende: Weit geöffnet (z.B. f/2.8 oder niedriger)
Belichtungszeit: 15-30 Sekunden, je nach Brennweite
ISO: 1600-6400 (je nach Kamera)
Manueller Fokus auf unendlich
RAW-Format für maximale BildqualitätEin Stativ und ein Fernauslöser sind ebenfalls wichtig, um Verwacklungen zu vermeiden.
Wie fotografiere ich die Milchstraße?
Zusätzlich zu den oben genannten Tipps solltest du:
Ein Weitwinkelobjektiv (z.B. 14-24 mm) verwenden, um möglichst viel Himmel einzufangen
Eine dunkle Location ohne Lichtverschmutzung auswählen
Mondlicht vermeiden – am besten in Neumondnächten fotografieren
Nachführung oder Apps wie PhotoPills nutzen, um den genauen Stand der Milchstraße zu planen
In der Nachbearbeitung Kontrast und Klarheit anpassen, um die Details der Milchstraße hervorzuheben
Gibt es Apps zur Planung von Milchstraßenfotos?
Ja, einige der beliebtesten Apps sind PhotoPills, Stellarium und Star Walk 2. Diese helfen dir, den genauen Stand der Milchstraße und die besten Zeitfenster für deine Aufnahmen zu planen.
Welche Kamera eignet sich am besten für Milchstraßenfotografie?
Vollformatkameras wie die Sony A7-Serie, Canon R5 oder die Nikon Z8 sind ideal, da sie in schwachem Licht besonders gut abschneiden. Aber auch einige High-End-Smartphones bieten heute erstaunliche Nachtaufnahmen.
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