Longyearbyen auf Spitzbergen – Unser Aufenthalt am nördlichsten Ort der Welt
- Anna & Tom
- Jul 14
- 6 min read
Longyearbyen – allein der Name klingt schon nach Abenteuer! Die kleine Siedlung auf Spitzbergen gilt als nördlichste Stadt der Welt und war Start- und Endpunkt unserer Expeditionsreise ins arktische Eismeer. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, einen Tag vor der Schiffsreise anzureisen und auch einen Tag danach noch zu bleiben. Denn Longyearbyen ist absolut sehenswert - es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung hierfür Zeit einzuplanen.

In diesem Beitrag nehmen wir dich mit durch Longyearbyen, erzählen dir etwas über die Geschichte, zeigen dir die spannendsten Sehenswürdigkeiten und verraten dir unsere persönlichen Tipps.
Inhaltsverzeichnis
1. Geschichte von Longyearbyen (Spitzbergen)
Longyearbyen wurde 1906 vom amerikanischen Unternehmer John Munro Longyear gegründet, der hier Kohle abbauen ließ. Noch heute erinnern alte Minenreste überall an die harte Bergbau-Vergangenheit.
Früher war der Ort fast ausschließlich von Minenarbeitern geprägt, doch heute lebt Longyearbyen vor allem vom Tourismus und der Forschung. Spannend: Hier gibt es mehr Schneemobile als Einwohner und man darf nur mit Gewehr die Stadtgrenzen verlassen – Eisbärengefahr!

Longyearbyen liegt auf Spitzbergen, der größten Insel des Svalbard-Archipels im Nordpolarmeer. Politisch gehört die Inselgruppe zu Norwegen, unterliegt aber einer ganz besonderen Regelung: Dem sogenannten Svalbard-Vertrag von 1920. Dieser Vertrag erlaubt Bürgern von mehr als 40 Ländern, sich dort niederzulassen und wirtschaftlich tätig zu sein – das macht Longyearbyen zu einem ziemlich internationalen Ort, trotz der wenigen Einwohner.
2. Anreise nach Longyearbyen – so kommst du hin
Die Anreise nach Longyearbyen auf Spitzbergen ist einfacher, als man vielleicht denkt – auch wenn der Ort ziemlich abgelegen wirkt.
Wir sind zuerst nach Oslo geflogen und von dort aus weiter nach Longyearbyen. Der Flug von Oslo dauert etwa drei Stunden, meist mit SAS oder Norwegian. Schon beim Landeanflug hat man eine spektakuläre Aussicht auf die arktische Landschaft – einfach nur wow!
Am Flughafen in Longyearbyen wird man direkt stilecht begrüßt: Im Ankunftsbereich steht ein riesiger ausgestopfter Eisbär – das perfekte Fotomotiv, bevor das Abenteuer so richtig losgeht.
Vom Flughafen aus kommt man ganz unkompliziert mit den Flughafenbussen in den Ort. Diese fahren bei jeder Flugankunft und bringen dich für etwa 10 Euro pro Person direkt zu den Hotels. Man sagt dem Fahrer einfach, in welches Hotel man möchte und der Bus hält dann dort. Das Busticket bezahlst du direkt im Bus mit deiner Kreditkarte (MasterCard oder Visa).
3. Sehenswürdigkeiten, Highlights und Aktivitäten
Longyearbyen erkundet man am besten zu Fuß und auf eigene Faust. Wir waren überrascht, wie viel es in diesem kleinen Ort zu entdecken gibt. Unsere Highlights:
Svalbard Museum: Das Museum erzählt auf super spannende Weise von der Natur, den Eisbären, der Geschichte des Bergbaus und der Polarforschung. Ideal, um sich vor der Expedition einzustimmen. Das Svalbard Museum ist noch relativ neu und interaktiv - wir sind eigentlich keine typischen Museumsgänger, aber dieses können wir dir definitiv empfehlen!
Svalbard Kirche: Die nördlichste Kirche der Welt! Sehr schlicht, aber gemütlich – hier kann man auch mal auf einen Kaffee einkehren und mit Einheimischen ins Gespräch kommen.
Eisbären-Warnschilder: in Longyearbyen befinden sich 5 Eisbären-Warnschilder - diese markieren den Ortsausgang und die Eisbären Gefahrenzone. Ab dort darfst du dich nur bewaffnet oder mit Guide aufhalten. Wir finden, das ist ein tolles und besonderes Fotomotiv! Übrigens: direkt am Flughafenausgang befindet sich auch ein Schild - extra zum Fotos machen.
Café Huskies: Urig, gemütlich und mit super leckeren Zimtschnecken. Hier leben auch Huskys, die man streicheln darf. Perfekt für eine kleine Auszeit.
Galleri Svalbard: Kleine, aber feine Kunstgalerie mit Ausstellungen lokaler Künstler, Fotografie und Handwerk.
Huset: Ein legendäres Gebäude, das früher als Versammlungshaus diente und heute ein Restaurant mit eigener Brauerei ist.
Svalbard Global Seed Vault – der globale Saatgutspeicher, in dem Pflanzensamen aus der ganzen Welt gelagert werden, um sie vor Katastrophen zu schützen. Dieses Gebäude befindet sich in der Nähe des Flughafens - wir haben es selbst nicht dorthin geschafft.
4. Unsere persönlichen ErlebnisseÂ
Unser erster Tag in Longyearbyen vor der Schiffsreise war ideal zum Ankommen und Akklimatisieren. Wir sind durch den Ort geschlendert, haben Zimtschnecken im Café Huskies genascht und die Kirche besichtigt. Im Stadtzentrum haben wir sogar ein paar Rentiere beobachtet!

Dass es nicht dunkel wird, war für uns schon eine spannende Erfahrung und es ist uns auch gar nicht so leicht gefallen, bei Tageslicht ins Bett zu gehen, daran muss man sich wirklich gewöhnen. Da du die Hotelzimmer meist nicht komplett abdunkeln kannst, würden wir dir auf jeden Fall eine Schlafmaske* empfehlen, die dir das Einschlafen erleichtert.
Nach der Rückkehr vom Schiff waren wir ehrlich gesagt ziemlich erschöpft und haben nur noch ganz gemütlich das Museum besucht.
Was wir an beiden Tagen in Longyearbyen gemacht haben, war zu Abend essen im Restaurant Kroa. Besonders die Pilzsuppe hat es uns beiden total angetan - das Ambiente ist aber auch sehr gemütlich. Unsere Empfehlung!
5. Unsere Unterkunft in Longyearbyen & weitere Hoteltipps
Wir haben während unseres Aufenthalts in der Coal Miners' Cabin* übernachtet – einem einfachen, aber charmanten Hostel, das an die Bergbau-Vergangenheit von Longyearbyen erinnert. Hier spürt man den rauen, rustikalen Charakter von Spitzbergen. Besonders cool fanden wir den gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Bar und Restaurant, wo man abends gemütlich zusammensitzt.

Aber Achtung: Das Hostel liegt etwas außerhalb vom Zentrum. Zu Fuß brauchst du ca. 20–25 Minuten ins Stadtzentrum – bei eisigem Wind kann das schnell unangenehm werden. Für uns war es deshalb nach der Expeditionsreise etwas zu abgelegen.
Unsere Empfehlung: Hotels in Zentrumsnähe
Falls du lieber zentral übernachten möchtest, sind diese Unterkünfte eine gute Wahl:
Funken Lodge*: Luxuriös, stylisch und mit traumhaftem Blick auf das Adventfjorden. Perfekt, wenn du dich vor oder nach der Schiffsreise etwas verwöhnen willst.
Svalbard Hotell – Polfareren*: Modernes Hotel direkt im Zentrum, super Lage zu allen Restaurants und Shops. Sehr gemütliche Zimmer, ideal für kurze Wege.
Basecamp Hotel*: Eines der authentischsten Hotels in Longyearbyen, mit urigem Expeditionsflair, viel Holz und gemütlichen Details. Außerdem mitten im Ort gelegen – perfekt, um alles zu Fuß zu erkunden.
Unser Tipp: Wenn wir nochmal kommen würden, würden wir fürs Ankommen vor der Schiffsreise lieber direkt im Zentrum übernachten (vermutlich sogar für zwei Nächte) und nach der Rückkehr direkt vom Hafen an den Flughafen fahren. |
6. Unser Fazit & Tipps
Unser Fazit: Longyearbyen ist der perfekte Ort, um in die Arktis einzutauchen – aber man sollte den Aufenthalt gut planen.
Unsere Tipps:
Lieber zwei Tage vor der Schiffsreise anreisen – falls Flüge Verspätung haben, bist du auf der sicheren Seite
Nach der Schiffsreise reicht ein kurzer Aufenthalt – am besten direkt am selben Tag zurückfliegen
Unbedingt im Café Huskies einkehren und das Museum besuchen
Warme Kleidung nicht vergessen – auch im Sommer kann’s hier eisig sein
Eine geführte Tour buchen, wenn du die Umgebung erkunden willst (Eisbären!)

7. FAQ: Häufige Fragen zu Longyearbyen
Wie viele Menschen leben in Longyearbyen?
In Longyearbyen leben rund 2.400 Menschen. Damit ist der Ort die größte Siedlung auf Spitzbergen.
Warum ist Longyearbyen bekannt?
Longyearbyen ist bekannt als nördlichste Stadt der Welt. Außerdem befindet sich hier der berühmte „Svalbard Global Seed Vault“, ein globales Saatgutlager zum Schutz der weltweiten Pflanzenvielfalt.
Wie lange ist es in Longyearbyen dunkel?
In Longyearbyen gibt es die sogenannte „Polarnacht“, in der die Sonne wochenlang nicht über den Horizont steigt. Diese dauert von Ende Oktober bis Mitte Februar – in dieser Zeit ist es rund um die Uhr dunkel. Dafür gibt es auch die Mitternachtssonne von Mitte April bis Ende August, wenn es niemals richtig dunkel wird.
Wann ist die beste Reisezeit für Longyearbyen?
Das hängt stark davon ab, was du erleben möchtest:
Sommer (Mai bis September): Ideal für Wanderungen, Bootsfahrten und Mitternachtssonne
Winter (Oktober bis April): Perfekt für Polarlichter, Schneemobil-Touren und Hundeschlitten-Abenteuer
Wir waren zwischen Juni und Juli in Spitzbergen und haben dort mit dem Schiff eine Arktisexpedition gemacht.
Wie sieht die Landschaft aus?
Die Landschaft ist einfach spektakulär! Longyearbyen liegt direkt am Fjord „Adventfjorden“ und ist umgeben von schroffen Bergen, Eis, Gletschern und endloser Tundra. Im Sommer ist es karg, aber faszinierend grün-braun, im Winter tief verschneit und fast schon mystisch.
Typisch für Spitzbergen:
Keine Bäume, da es zu kalt ist
Viel arktische Tierwelt: Rentiere, Polarfüchse und mit etwas Glück sogar Eisbären (außerhalb der Stadtgrenzen!)
Weite, offene Landschaft mit unfassbar klarer Luft
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